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Der Schwedenofen – heizt nicht nur in Skandinavien


Schwedenofen

Skandinavische Tradition

Das Heizen mit Holz ist die einfachste und älteste Form der Wärmegewinnung, wobei besonders die waldreichen Gebiete Skandinaviens eine lange Tradition aufweisen. Hier wurde immer schon die Holzfeuerung im Küchenherd, im Wohnbereich und auch in der Saunahütte genutzt, da fossile Energieträger wie Kohle oder Erdgas bzw. Erdöl nur in sehr begrenztem Ausmaß zur Verfügung standen. Mittlerweile wird der nachwachsende Rohstoff Holz ebenfalls in Mitteleuropa vermehrt zu Heizzwecken eingesetzt, denn Pelletheizungen, Kachel- und Kaminöfen gehören fast schon zur Grundausstattung in umweltfreundlichen Neubauten oder sie werden in älteren Gebäuden immer öfter nachgerüstet.

Schwedenofen eine Variante des Kaminofens

Die Ausbreitung der modernen Holzöfen aus dem skandinavischen Raum in Richtung Süden hat dazu geführt, dass viele Kaminöfen als Schwedenöfen bezeichnet wurden. Ein Kaminofen ist im Gegensatz zum offenen Kamin eine geschlossene Feuerstelle vor oder neben dem Kamin, sie wird über ein Ofenrohr an den Rauchabzug angeschlossen. Kaminöfen werden überwiegend mit Stück- oder Scheitholz beheizt und haben im Unterschied zu Kachelöfen eine Sichtscheibe aus Glas, die das Betrachten des Feuers ohne die Gefahr von Funkenflug ermöglicht. Der typische Schwedenofen stellt eine besondere Form innerhalb der zahlreichen Varianten der Kaminöfen dar, denn er ist zumeist nicht verkleidet und wird vollständig aus Gusseisen oder Stahlblech gefertigt. Moderne Kaminöfen werden oft mit Kacheln verkleidet und weisen zusätzliche Funktionen wie Warmhaltefach, drehbarer Feuerraum und Wasserführung auf, während der Schwedenofen vom Dekor her eher schlicht wirkt; eine Seitenverkleidung mit Speckstein als ergänzender Wärmespeicher ist aber auch für Schwedenöfen durchaus üblich, denn dieses Gestein ist in den Gebirgsregionen Schwedens weit verbreitet.

Einsatz des Schwedenofens

Die meist kantige und einfache Form des Schwedenofens ohne große äußere Verzierungen lässt auch Rückschlüsse auf seine Herkunft und damit auf seinen Einsatzort zu, denn er ist überwiegend in einer rustikalen Umgebung zu finden (Skihütte, Jagdhaus, Ferienhaus). Trotzdem kann ein Schwedenofen neben seiner Funktion als Wärmespender natürlich ebenso als Kochherd oder durch separate Wasserführung auch als Ergänzung zu einer normalen Heizung verwendet werden, in dieser Hinsicht gibt es keine Unterschiede zu den anderen Kaminöfen. Für die Befeuerung der Schwedenöfen wird normalerweise Scheit- oder Stückholz verwendet, einige Modelle können aber ebenfalls mit schwarzem Brennstoff (Kohle, Brikett, Anthrazit, Torf) betrieben werden; dazu ist allerdings eine spezielle Brennrosteinrichtung für den jeweiligen Ofen notwendig, außerdem sollte man im Fachhandel eine kompetente Meinung dazu einholen. Für das Heizen mit Holz ist nur hochwertiges, gut abgelagertes Brennholz mit einem Wassergehalt von maximal 16% geeignet, denn ein höherer Feuchteanteil kann zu einer Versottung des Rauchrohres und des Kamins führen.

Beim Kauf eines Schwedenofens zu beachten

Bei der Kaufentscheidung für einen Schwedenofen sollte neben dem Aussehen auch die Heizleistung eine Rolle spielen, denn sie muss an die Zimmer- bzw. Hausgröße angepasst sein; ein zu groß gewählter Ofen überhitzt oft die Räume, während man bei kleineren Öfen immer noch ein Holzscheit nachlegen kann – wenn eins da ist.